Nicht einknicken bei Digitalsteuer Verband Druck Medien pocht auf Gleichbehandlung Print und Online Die USA droht Österreich und anderen Staaten mit Strafzöllen, sollte die seit Anfang 2020 bestehende Digitalsteuer nicht zurücknehmen. Der Verband Druck Medien pocht jedoch auf eine Gleichbehandlung aller Werbung, egal ob sie in einer Zeitung, im TV oder Radio oder online geschaltet wird. Entweder eine gleich hohe Steuer für alle Werbekanäle oder gar keine, so die Forderung des Branchenverbands. „Trotz Digitalsteuer besteht noch immer ein Ungleichgewicht und eine nicht nachvollziehbare Bevorzugung von Online-Plattformen gegenüber allen anderen Werbekanälen“, stellt Peter Sodoma, Geschäftsführer Verband Druck Medien klar. Statt über ein Ende der Digitalsteuer nachzudenken, müsste diese im Sinne eines fairen Wettbewerbs ausgebaut werden und für alle Onlineplattformen gelten, so Sodoma. Seit einem guten Jahr gibt es in Österreich die Digitalsteuer als Pendant zur Werbeabgabe. Damit sollten die Abgaben für Werbung in allen Kanälen gleichgestellt werden. Die Werbeabgabe besteuert Werbung in Zeitungen, Magazinen, auf Plakaten, in Radio und TV mit 5%, wenn der Auftraggeber bei seinen Werbeausgaben einen jährlichen Schwellenwert von 10.000 Euro überschreitet. Bei Onlinewerbung kommt es ganz darauf an, wo geschaltet wird. Denn nur Plattformen, die in Österreich Werbeeinnahmen in der Höhe von mehr als 25 Millionen erwirtschaften, müssen 5% Digitalsteuer abführen. Das trifft vor allem Internet-Giganten wie Google, Facebook & Co, während die meisten Online-Medien und -Plattformen unter dem Radar schwimmen und keine Digitalsteuer leisten. Die USA hat nun eben diesen Umstand als diskriminierend gegenüber US-Unternehmen gewertet und nicht konform mit internationalen Steuerprinzipien. „Hätte Österreich alle Online-Plattformen gleich behandelt, dann könnte die USA jetzt nicht mit Strafzöllen drohen“, kritisiert Sodoma. Der Verband Druck Medien empfiehlt dringend eine Nachbesserung des Steuergesetzes. „Wir fordern eine tatsächliche Gleichheit von Werbung. Alle Werbeausgaben über 10.000 Euro sollten mit 5% besteuert werden, egal ob es sich dann um eine Werbeabgabe oder eine Digitalsteuer handelt. Anderenfalls müssen beide Steuern wieder abgeschafft werden“, sagt Sodoma.