Eine durchwachsene Bilanz 2023 mit einem Umsatzminus von 2 Prozent auf 1,87 Milliarden Euro präsentiert der Verband Druck Medien. Nach einem noch starken Quartal 2023 zeigten sich in der Druck- und Medienbranche zunehmend die Auswirkungen des schwierigen wirtschaftlichen Gesamtsituation. Der Verband Druck Medien fordert eine Entlastung der Unternehmen.
Eine durchwachsene Bilanz 2023 mit einem Umsatzminus von 2 Prozent auf 1,87 Milliarden Euro präsentiert der Verband Druck Medien. Nach einem noch starken Quartal 2023 zeigten sich in der Druck- und Medienbranche zunehmend die Auswirkungen des schwierigen wirtschaftlichen Gesamtsituation. Der Verband Druck Medien fordert eine Entlastung der Unternehmen.
Österreichs Druck- und Medienbetrieb setzten im Jahr 2023 insgesamt 1,87 Milliarden Euro um. 74 Prozent davon wurden in Österreich erwirtschaftet, die Exportquote beträgt 27 Prozent. Rund 8.800 Personen arbeiten aktuell in den mehr als 800 Betrieben der Druck- und Medienbranche. „Das moderate Minus beim Gesamt-Jahresumsatz sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die wirtschaftliche Situation für die Druck- und Medienbetriebe aktuell sehr schwierig ist“, berichtet Peter Sodoma, Geschäftsführer des Verband Druck Medien Österreich. Die Quartalsauswertungen zeigen, dass das Jahr 2023 noch mit einem Plus von 6,8 Prozent begonnen hat, der Umsatz aber ab dem zweiten Quartal rückläufig war. Das vierte Quartal schloss mit einem Umsatzminus von 5,2 Prozent ab. Zunehmender Kostendruck, eine schwächelnde Auftragslage und die hohe Inflation setzten der Branche zusätzlich zu. Das sieht man auch an der Exportquote, die 2023 leicht rückläufig war von 31 auf 27 Prozent.
Peter Sodoma sieht die Unternehmen unter Druck: „Wir haben in Österreich nicht nur eine der höchsten Inflationsraten in der EU, sondern auch überdurchschnittlich hohe Personalkosten. Das schwächt uns und den Wirtschaftsstandort Österreich.“ Tatsächlich ist der Anteil der Exporte gegenüber dem Vorjahr um 5,4 Prozent zurückgegangen und damit stärker als der Gesamtumsatz. Gerade in der Druck- und Medienbranche, in der auf Grund des überwiegenden Imports von Büchern oder Zeitschriften traditionell eine negative Handelsbilanz herrscht, sei dies ein Alarmsignal für den Standort Österreich. Konnten österreichische Druckereien in den vergangenen Jahren in wichtigen Kategorien wie Werbedrucksorten durchaus mehr exportieren als importiert wurde, so ist der internationale Absatzmarkt 2023 zunehmend schwieriger geworden.
Potenziale und Geschäftsnischen
Trotz der herausfordernden Situation gibt es auch Lichtblicke. Bei den klassischen Akzidenzdrucken wie Plakaten, Mailings, Flyer, Prospekten und Broschüren war der Umsatzrückgang mit minus 1,8 Prozent leicht unterdurchschnittlich. Basierend auf den Rückmeldungen der Mitglieder ortet der Verband Druck Medien zudem nach wie vor Potentiale bei Etikettendruck, Verpackungen, bei Werbeartikeln sowie in der Endverarbeitung, zu der neben Buchbindetechnik auch Datenverarbeitung von Adressen sowie logistische Aufgaben bei der Distribution zählen.
„Die Druck- und Medienbranche ist sehr heterogen – vom Kleinunternehmen bis zum Konzern. Dennoch haben alle etwas gemeinsam. Sie sind innovationsgetrieben“, berichtet Peter Sodoma. Die Branche habe schon mehrfach ihre Wandlungsfähigkeit bewiesen, sei es beim Umstieg vom Bleisatz auf Offset bis hin zum Digitaldruck, sei es bei der Digitalisierung des gesamten Druckprozesses oder aktuell beim Einsatz von künstlicher Intelligenz. Diese Innovationsfähigkeit ist für Sodoma ein großes Potential, und er betont: „Die Druck- und Medienbranche war immer technischer Vorreiter und wird dies auch weiterhin sein.“
Fotocredit: Verband Druck Medien