Die Zahl der Infektionen mit dem Corona-Virus steigt und damit auch die Verunsicherung, wie das Virus übertragen wird. Zeitungen, Papier, Karton aber auch Papiergeld sind als Überträger unwahrscheinlich, das zeigen Risikobewertungen ähnlicher Virenstämme. Hygienemaßnahmen seien wichtig, Angst vor Papier aber unbegründet, gibt der Verband Druck & Medientechnik Entwarnung.
Papier ist kein Überträger von Corona-Virus
Die Zahl der Infektionen mit dem Corona-Virus steigt und damit auch die Ver-unsicherung, wie das Virus übertragen wird. Zeitungen, Papier, Karton aber auch Papiergeld sind als Überträger unwahrscheinlich, das zeigen Risikobewertungen ähnlicher Virenstämme. Hygienemaßnahmen seien wichtig, Angst vor Papier aber unbegründet, gibt der Verband Druck & Medientechnik Entwarnung.
Das Corona-Virus wird, wie viele andere Viren auch, vor allem über Tröpfcheninfektion übertragen, also Spucke oder Schleim. Deshalb sind Hygienemaßnahmen auch so wichtig. Wie lange die Viren auf Gegenständen überleben, hängt nicht nur von der Menge der Erreger, sondern auch von Faktoren wie der Oberflächenbeschaffenheit, Temperatur, Feuchtigkeit und UV-Strahlung ab. Vergleicht man jedoch die Werte von anderen, ähnlichen Viren wie dem Sars-Erreger, dann weist Papier eine beson-ders geringe Kontaminationsdauer auf. Das zeigt das aktuelle Forschungsergebnis von Wissenschaftern der Universitäten Bochum und Greifswald. Auf Papier konnten die Viren demnach – je nach Viren-stamm und Virenlast – zwischen unter fünf Minuten und bis zu fünf Tagen überleben. Auf Glas und Kunststoff waren es durchschnittlich fünf Tage, auf Stahloberflächen zwischen acht Stunden und bis zu 28 Tagen. Da die Viren zudem sehr instabil gegen warme Temperaturen und UV-Strahlung sind, sei die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung laut dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung im Fall von Papier zwar denkbar, allerdings nur in einem sehr kurzen Zeitraum nach der Kontaminierung.
„Natürlich können Papier, Karton und Pappe nicht 100 Prozent keimfrei sein. Im Vergleich zu anderen Oberflächen ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung sehr gering“, betont Peter Sodoma, Ge-schäftsführer des Verband Druck & Medientechnik. In Druckereien herrschen zudem höchste Hygienestandards und Zutrittsbeschränkungen, die jetzt noch weiter verschärft wurden. Der Verband Druck & Medientechnik verweist zudem auf neue Möglichkeiten wie „keimfreie“ Lacke. Das sind antimikrobielle Lacke, die als Oberflächenversiegelung auf Papier aufgebracht werden und Keime kontinuierlich und dauerhaft abtöten.
„Hygienestandards wie Händewaschen, Abstand halten und Kontaktvermeidung sind essentiell, damit wir die Ausbreitung des Corona-Virus in den Griff bekommen. Aber wir müssen nicht auf Zeitungen, Post oder Gedrucktes verzichten. Im Gegenteil. Gerade wenn wir viel Zeit Zuhause verbringen, sind Printprodukte eine unverzichtbare Quelle für seriöse, fundierte Information und Unterhaltung“, sagt Sodoma.